TV-Berichte


Nein, ich war es nicht!
Verurteilt als Doppelmörder
Spiegel TV, 19.02.2022, 12.31 Uhr
https://www.youtube.com/watch?v=B6iCco092C0

Seit über zehn Jahren sitzt Andreas Darsow jetzt schon im Gefängnis. Für eine Tat, die er nicht begangen haben will. Auch sein Strafverteidiger, der renommierte Rechtsanwalt Gerhard Strate, ist von seiner Unschuld überzeugt. Und tatsächlich gibt es wichtige Indizien, die gegen die Mordtheorie der Staatsanwaltschaft sprechen. Erstmals seit zehn Jahren durfte Andreas Darsow exklusiv mit SPIEGEL TV ein Interview aus der JVA Schwalmstadt führen.

Ein Film von Henrik Neumann

Unschuldig im Knast?
Mutmaßlicher Doppelmörder Andreas Darsow
Spiegel TV, 18.06.2020, 18.25 Uhr
https://www.spiegel.de/panorama/mutmasslicher-doppelmoerder-andreas-darsow-unschuldig-im-knast-a-39f2e564-1c89-429e-bd7d-a538e6add55c

Seit mehr als 3.500 Tagen sitzt Andreas Darsow im Gefängnis. Für einen Doppelmord an seinen Nachbarn, den er vielleicht gar nicht begangen hat. Bis heute beteuert er seine Unschuld.

Ein Film von Henrik Neumann

Unschuldig hinter Gittern
Weggesperrt und abgehakt
3Sat /Ÿ Dienstag 02.06.2015 Ÿ/ 21:45 - 22:30 Uhr
https://www.youtube.com/watch?v=1kbPfgQI2Zk


Opfer oder Täter?

Der Fall Andreas Darsow

Bei den Dreharbeiten für seine Dokumentation "Unschuldig hinter Gittern" hat Filmautor Andreas Baum den mutmaßlichen Doppelmörder Andreas Darsow kennengelernt. Er ist zu lebenslanger Haft verurteilt, beteuert aber seine Unschuld.

Gleich muss der Mörder kommen, zumindest wenn die Richter Recht haben, in diesem Fall. Denn Andreas Darsow ist rechtskräftig verurteilt: wegen Mordes in zwei Fällen und versuchten Mordes an einem weiteren Opfer. Wegen der besonderen Schwere der Schuld, die ihm seine Richter bescheinigten, muss er wohl mindestens 23 Jahre im Gefängnis bleiben, bevor er mit einer Haftentlassung rechnen kann - knapp fünf Jahre davon sind um.

Wir sitzen in einem der modernen Besuchszimmer in der Justizvollzugsanstalt Weiterstadt und warten: ein größerer Raum mit eigener Teeküche und Toilette, einer modernen Couch und bequemen Stühlen. Wir - das sind Anja Darsow, die Frau des Verurteilten, das Kamerateam und ich, der Autor der Dokumentation "Unschuldig hinter Gittern: Weggesperrt und abgehakt". Anja Darsow darf ihren Mann zweimal im Monat besuchen, für je zwei Stunden. Das Treffen heute stellt eine Ausnahme von den normalen Besuchsregeln dar und zählt nicht mit: schließlich sind wir mit Andreas Darsow zu einem Interview verabredet. Deshalb sitzen wir auch in dem großen Besuchsraum für besondere Anlässe und warten - auf den verurteilten Mörder.

Und dann ist es endlich soweit. Andreas Darsow wird von einem Bewacher in den Raum geführt. Der 46jährige ist ein sportlicher Typ. Er trägt ein rotes T-Shirt und eine dunkle Arbeitshose. Auf den ersten Blick könnte man ihn für einen Feuerwehrmann halten, geht mir durch den Kopf. Andreas Darsow ist freundlich, aber zurückhaltend. Er spricht leise und sachlich - über die Tat, für die er einsitzt, über die Fahnder, die sich eine absurde Theorie zusammengestrickt und nur gegen ihn ermittelt hätten, über das Gericht, das ihn vorverurteilt und entlastende Indizien und Beweise nicht zu seinen Gunsten berücksichtigt habe, über die vielen Punkte, die für seine Unschuld sprechen würden.

Dabei schaut er mich an. Er hat fast einen stechenden Blick, aus grau-blauen Augen, die tief sitzen. Und er wirkt ruhig und gefasst – zu gefasst? Ist das der Grund, warum er als "eiskalt", als gefühllos abgestempelt wurde? Auf den ersten Blick könnte man ihn so beschreiben. Doch wenn man Andreas Darsow genauer beobachtet, dann fallen Gemütsregungen auf. Dann sieht man ihm seine Gefühle an, seine Verzweiflung hier im Gefängnis zu sein, getrennt von seiner Familie, unschuldig hinter Gittern, wie er beteuert - und seine Hoffnung, in einem Wiederaufnahmeverfahren doch noch seine Unschuld beweisen zu können und rehabilitiert zu werden.

Wir haben auf einen eiskalten Mörder gewartet - und verabschieden uns von einem ganz normal wirkenden Typen von "nebenan". Von einem, der ganz offensichtlich seine Familie liebt und von ihr geliebt wird, der Emotionen zeigt, wenn auch verhalten. Ist dieser Mann ein Killer? Oder ist er tatsächlich unschuldig? Wir wissen es nicht - und sind uns doch einig: Andreas Darsow wirkt glaubwürdig auf uns - nicht nur deshalb, weil seine Geschichte viele Parallelen zu anderen Fällen in unserer Dokumentation aufweist, in denen nachweislich Unschuldige im Gefängnis waren: weggesperrt und abgehakt.

Quelle: Andreas Baum / online SMei / 3sat

37 Grad / ZDF
Mein Mann ist kein Mörder!

Dienstag 25.03.2014, 22:15 - 22:45 Uhr
https://www.youtube.com/watch?v=jvPCIBl02og

Ein Freitag im April 2009 im hessischen Babenhausen. An diesem Tag wird das Ehepaar T. grausam ermordet. Der Täter lauert zuerst Klaus T. auf, erschießt ihn mit mehreren Schüssen. Dann tötet er dessen schlafende Ehefrau, versucht auch die gemeinsame, behinderte Tochter umzubringen. Die Anwohner der Kleinstadt stehen unter Schock, vor allem die Nachbarn, unter ihnen Anja Darsow und ihre Familie.

Einige Monate später klingelt die Polizei an der Tür der Darsows. Die Beamten nehmen Andreas Darsow wegen zweifachen Mordes an seinen Nachbarn fest. "Mit diesem Klingeln fing alles an. Man hat ein normales Leben, Familie, Job und plötzlich ist nichts mehr wie vorher", sagt Anja Darsow heute. Obwohl es keine Beweise, nur Indizien gibt, verurteilt das Gericht Andreas Darsow zu lebenslanger Haft. Wie durch Watte hört die 36-jährige Anja im Gerichtssaal diese Worte. Doch nach anfänglicher Verzweiflung beginnt die dreifache Mutter zu kämpfen: Sie ist davon überzeugt, dass ihr Mann unschuldig ist, und will seine Unschuld beweisen. "Wenn jemand so eine Tat begeht und man hat es nicht gemerkt, dann stimmt was in der Beziehung nicht. Dann ist der Mensch krank, und das hätte ich gemerkt" sagt Anja Darsow. Viele im Ort, Nachbarn, Familie und sogar unabhängige Prozessbeobachter unterstützen sie. Auf einer Internetseite veröffentlicht Anja Darsow Prozessakten und vorhandene Indizien - auch entlastende, die ihrer Meinung nach vom Gericht nicht berücksichtigt wurden.

Die Überzeugung von der Unschuld ihres Mannes hält Anja aufrecht. Alle zwei Wochen darf die Familie Andreas im Gefängnis besuchen, jedes Mal ein emotionaler Kraftakt. Der jüngste Sohn war noch ein Baby, als der Vater verhaftet wurde. Er kennt den Vater nur als Gefangenen, hinter Schloss und Riegeln. "Mein Ziel ist: Die JVA-Tür geht auf, und mein Mann kommt als freier Mann wieder raus. Dafür kämpfe ich!" Anjas große Hoffnung ist nun Anwalt Gerhard Strate, ein Spezialist für Wiederaufnahmeverfahren, der auch das mutmaßliche Justizopfer Gustl Mollath vertreten hat.

Warum sind Anja, Freunde und die Familie von der Unschuld ihres Mannes überzeugt? Wie lebt eine Frau mit ihren Kindern, deren Mann als Mörder verurteilt wurde? Wie verarbeitet die Familie die Gefängnisbesuche? Wird es zu einem Wiederaufnahmeverfahren kommen? "37º" begleitet Anja Darsow im Alltag und bei ihrem Kampf um die Unschuld ihres Mannes.